Lebes Gamikos
Rotfigurige Lebes Gamikos bestehend aus drei Teilen. Vor den Henkeln sind auf der Vorderseite Köpfe von Amazonen mit phrygischen Mützen und auf der Rückseite große zapfenförmige Zierknöpfe. Der Deckel besteht aus einer kleineren Lebes Gamikos mit einem Frauenkopf auf jeder Seite und einem Deckel mit Knauf.
Auf dem großen Gefäß ist auf der Vorderseite eine Hochzeitsszene abgebildet. Dargestellt ist eine auf einem Stuhl sitzende Frau, die Braut, auf deren Schoß ein Eros steht. Hinter ihr steht eine Frau mit Kranz in der linken Hand, die ihr mit ihrer rechten eine Tänie reicht. Vor ihr steht ein junger Mann, der einen Mantel um die Schultern geworfen hat und ihr ebenfalls einen Gegenstand reicht. Über der Szene drei Tänien und ein Kranz. Darüber ein Eierstabmuster und unter der Szene ein umlaufendes Wellenband.
Auf der Rückseite ist eine sitzende Frau mit Spiegel in ihrer rechten Hand, die mit einem ihren Unterkörper bedeckenden Himation bekleidet ist dargestellt. Neben ihr steht ein junger Mann mit Thyrsosstab und Kranz.
Unter den Henkeln Palmetten und Rosetten. Auf der Schultervorderseite ein Eros mit Kiste und auf der Schulterrückseite eine Palmette.
Lebetes Gamikoi waren Hochzeitsgefäße und wurden während der Zeremonie verwendet.
Henkel zusammengesetzt, Bruchlinien gefüllt und retuschiert, kleine Fehlstelle ergänzt. Oberfläche der kleinen Lebes Gamikos etwas berieben. Deckel neu.
Deutsche Privatsammlung J. R. (1941-2021), erworben zwischen 1960 und 1990 auf dem europäischen Kunstmarkt – hauptsächlich in den 1970er und 1980er Jahren auf Auktionen in London.